Fachkräftemangel erreicht ein Allzeithoch, was bedeutet das für Unternehmen?

Der Fachkräftemangel trifft nahezu alle Branchen und ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Wir haben unsere Kollegen gefragt, welche Maßnahmen helfen, um diesem Thema zu begegnen.

Die Hälfte der Unternehmen in Deutschland sind durch den Fachkräftemangel in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Umfrage des Münchner ifo Instituts im Jahr 2009. Im Dezember 2021 waren es noch 43Prozent. 54,2 Prozent der Dienstleister sind betroffen und 62,4 Prozentspeziell in der Lagerei. „Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden“, sagt Stefan Sauer, Arbeitsmarktexperte am ifo Institut.

Davon ist nicht nur die Logistikbranche betroffen, sondern „auch in nahezu allen anderen befragten Wirtschaftsbereichen gewinnt das Problem des Fachkräftemangels derzeit zunehmend an Bedeutung. Angesichts des demografischen Wandels dürften Arbeitskräfteknappheiten auch in Zukunft eine große Herausforderung für die deutsche Wirtschaft darstellen.“ (ifo Institut, Dezember 2021)

Neben der Personalbeschaffung ist die Bindung von bestehendem Personal nicht zu unterschätzen, denn wer bestehendes Personal nicht halten kann, wird auch Neues nicht halten können.

Ein gutes Arbeitsklima ist dafür stets die Voraussetzung. Flache Hierarchien, freundschaftliche Verhältnisse und Spaß miteinander stellenwichtige Komponenten dar. „Lieber miteinander reden, als übereinander reden“, findet unser Standortleiter aus Garching, Maurice Leibssle, sehr wichtig. Zufriedene Mitarbeiter tragen dieses Stimmungsbild auch nach außen.

Der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen darf nie egal sein und muss stets wahrgenommen, wertgeschätzt und ernst genommen werden. Dadurch wird Respekt und gegenseitiges Vertrauen gestärkt, was die Basis für nachhaltige Beziehungen schafft, nicht nur privat, sondern auch beruflich. Das Wissen, sich gegenseitig aufeinander verlassen zu können, ist ein genauso wichtiger Faktor.

Hinzukommt gutes Teamwork, hohe Motivation und eine Philosophie der „offenen Tür“, wie Marco Pawlas erklärt, unser Mitarbeiter aus Garching. Für ihn steht fest: „Nicht qualifizierte Quereinsteiger werden es in Zukunft viel leichter haben.“

Dennoch dürfen neben den wichtigen zwischenmenschlichen Faktoren die monetären Anreize nicht außer Acht gelassen werden, zum Beispiel ein angemessenes Gehalt, Prämienbei guten Leistungen, flexibles Arbeiten oder gemeinsame Teamaktivitäten.

Da der Fachkräftemangel weiterhin bestehen bleibt, rücken Digitalisierung und Automatisierung noch mehr in den Vordergrund. Einfache und monotone Arbeiten können durch Maschinen und digitale Vorgänge durch Software durchgeführt werden. Auch intelligente und vernetzte Fabrik- und Lagerhallen werden mehr an Bedeutung gewinnen.

 

Fazit: Der Fachkräftemangel ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Eine klare und konsequent gelebte Unternehmenskulturbietet Sicherheit, Halt und Vertrauen. Sowohl zwischenmenschliche als auch monetäre Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden.

 

Quellen:

Fachkräftemangelsteigt auf Allzeithoch | Pressemitteilung | ifo Institut

https://www.ifo.de/publikationen/2021/aufsatz-zeitschrift/fachkraeftemangel-wird-zunehmend-zur-belastung-fuer-die